Warum die Eingewöhnung so wichtig ist

Der Start in die Tagespflege ist für jedes Kind und jede Familie ein großer Schritt. Auf dem Martins Hof legen wir großen Wert darauf, diesen Übergang so sanft und individuell wie möglich zu gestalten. Die Eingewöhnung ist mehr als nur ein organisatorischer Prozess – sie ist der Beginn einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Ihrem Kind, Ihnen und mir.

Der Ablauf der Eingewöhnung

1. Kennenlern- und Aufnahmegespräch – Der erste Schritt zur Vertrauensbasis

Das Kennenlern- und Aufnahmegespräch ist der Beginn eines gemeinsamen Weges – eine Zeit des gegenseitigen Vertrauensaufbaus und der offenen Kommunikation. Dieses erste Treffen dient nicht nur der Klärung organisatorischer Fragen, sondern auch dem persönlichen Austausch. Eltern und ich haben hier die Gelegenheit, uns kennenzulernen und intensiv über das Kind zu sprechen.

Warum ist das Gespräch so wichtig?
Der Wechsel in die Tagespflege ist für viele Kinder die erste größere Trennung von der Familie. Damit diese Übergangsphase möglichst sanft verläuft, ist es entscheidend, das Kind und seine individuellen Bedürfnisse gut zu verstehen. Wir sprechen über Gewohnheiten, Vorlieben und Ängste des Kindes. Dabei stehen Fragen wie diese im Mittelpunkt:

  • Wie ist der Schlafrhythmus des Kindes?
  • Hat es bestimmte Rituale oder Lieblingsspielzeuge?
  • Gibt es besondere Vorlieben beim Essen oder Allergien?

Ablauf des Gesprächs:

  • Vorstellung: Ich erzähle von meinem Hof, den Tieren und dem Tagesablauf. So bekommen Eltern einen ersten Eindruck vom Alltag in der Tagespflege.
  • Eltern erzählen: Eltern schildern die Persönlichkeit und Eigenheiten ihres Kindes. Dabei dürfen sie auch Wünsche und Bedenken offen ansprechen.
  • Erste Fragen klären: Praktische Themen wie Betreuungszeiten, Bring- und Abholzeiten oder Notfallkontakte werden besprochen.

Das Ziel dieses Gesprächs ist es, eine vertrauensvolle Basis zu schaffen und einen offenen Dialog zu beginnen.

 

2. Die erste Phase der Eingewöhnung – Aktive Begleitung durch die Eltern

In der ersten Phase der Eingewöhnung wird das Kind von einer vertrauten Bezugsperson begleitet. Meist sind es die Eltern, die an der Seite ihres Kindes bleiben. Diese Zeit ist geprägt von Sicherheit, Geborgenheit und dem behutsamen Kennenlernen der neuen Umgebung.

Was passiert in dieser Phase?
Eltern sind nicht nur Begleiter, sondern aktiv in das Spielgeschehen eingebunden. Das Kind erkundet in sicherem Abstand die Umgebung und die anderen Kinder. Ich nehme in dieser Zeit vorsichtig Kontakt auf, doch im Mittelpunkt steht die Verbindung zwischen Eltern und Kind.

Ziele dieser Phase:

  • Vertrauen aufbauen: Das Kind spürt, dass es in der neuen Umgebung sicher ist und die Eltern präsent sind.
  • Neugier wecken: In einem geschützten Rahmen beginnt das Kind, seine neue Umgebung spielerisch zu entdecken.
  • Beziehung aufbauen: Erste Kontaktaufnahme zwischen mir und dem Kind erfolgt sanft und in kleinen Schritten.

Dauer:
Diese Phase dauert in der Regel 2-3 Tage, je nach individuellem Tempo des Kindes.

 

3. Passive Begleitung – Sicherheit durch Anwesenheit

Nachdem das Kind sich langsam an die neue Umgebung gewöhnt hat, folgt die Phase der passiven Begleitung. Die Bezugsperson ist weiterhin anwesend, spielt jedoch nur noch beobachtend eine Rolle.

Wie läuft diese Phase ab?
Die Eltern sind für das Kind weiterhin sichtbar und bleiben in der Nähe. Sie greifen jedoch nicht aktiv in das Geschehen ein, sondern beobachten und geben Sicherheit durch ihre bloße Anwesenheit. Das Kind wird ermutigt, eigenständig zu spielen und sich nach und nach an die Betreuungsperson zu wenden.

Warum ist diese Phase wichtig?

  • Selbstständigkeit fördern: Das Kind lernt, kurze Zeitabschnitte ohne die ständige Interaktion mit den Eltern zu bewältigen.
  • Vertrauensaufbau intensivieren: Die Verbindung zwischen mir und dem Kind wird gestärkt, da ich zunehmend präsenter werde.

Dauer:
Diese Phase variiert und dauert meist einige Tage, bis das Kind sich sicher fühlt.

 

4. Die erste Trennung – Ein vorsichtiger Schritt zur Selbstständigkeit

Der erste Trennungsversuch ist ein wichtiger Meilenstein in der Eingewöhnung. Die Eltern verlassen den Raum für kurze Zeit, während ich mich intensiv um das Kind kümmere und ihm Aufmerksamkeit schenke.

Wie läuft die Trennung ab?

  • Kurze Abwesenheit: Die Eltern verlassen für wenige Minuten den Raum und beobachten aus der Ferne, wie ihr Kind reagiert.
  • Beobachtung des Kindes: Bleibt das Kind ruhig und spielt weiter, wird die Abwesenheit der Eltern schrittweise verlängert.
  • Beruhigungsphase: Sollte das Kind weinen und sich nicht von mir beruhigen lassen, kehrt die Bezugsperson schnell zurück.

Wichtige Aspekte:

  • Verlässlichkeit: Die Eltern müssen jederzeit erreichbar sein, falls ihr Kind in Not gerät.
  • Kindgerechte Reaktion: Es wird individuell entschieden, ob die Trennungszeit verlängert oder erneut verkürzt wird.

 

5. Stabilisierung der Trennung – Ausdehnung der „Alleinzeit“

Nachdem das Kind sich sicherer fühlt, wird die Trennungszeit langsam ausgedehnt. Eltern bleiben weiterhin telefonisch erreichbar, während das Kind längere Zeit ohne sie verbringt.

Was passiert in dieser Phase?
Das Kind wird zunehmend in den Tagesablauf integriert, nimmt an Aktivitäten teil und findet seinen Platz in der Gruppe. Die Phase wird individuell an die Bedürfnisse des Kindes angepasst.

Ziel:
Das Kind fühlt sich sicher und geborgen und ist bereit, den gesamten Betreuungstag ohne Eltern zu bewältigen.

 

6. Abschluss der Eingewöhnung – Ankommen im Alltag

Nach etwa 2 bis 4 Wochen ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Das Kind hat Vertrauen gefasst, fühlt sich wohl und nimmt aktiv am Hofleben teil.

Abschlussrituale:

  • Abschiedsgespräch: Eltern erhalten ein kurzes Feedback zur Eingewöhnung.
  • Vertrauensvolle Basis: Die Eingewöhnung endet erst, wenn sich das Kind sicher und wohl fühlt.

Der behutsame und individuelle Eingewöhnungsprozess ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Start in die Tagespflege.

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